News 2025

Projekt Selbstbehauptung

Das Projekt Selbstbehauptung/Selbstverteidigung am Goethe-Gymnasium Hamburg ist nun bereits ein Jahr lang aktiv, so dass wir eine Zwischenbilanz – in Anlehnung an das zu Grunde liegende Konzept – ziehen können:
Im ersten Halbjahr entschieden sich 17 Schüler dafür, diesen Kurs zu besuchen. Nach einer kurzen Eingangs-Schnupperphase meldeten sich 12 Teilnehmer verbindlich an. Der Schwerpunkt im ersten Halbjahr lag in der Kampfkunst Judo, welches übersetzt „Der sanfte Weg“ bedeutet. Die sportlichen Elemente dieser Bewegungskunst basieren auf viel Feingefühl, auf Distanz, auf ein Miteinander und in Rücksichtnahme auf die Gegebenheiten des Partners. Ein Einschätzen der eigenen Kräfte sowie der Kräfte des Partners ist ebenso wichtig wie das Erkennen der eigenen Grenzen und der des Trainingspartners.
Dieser Kurs bot den Teilnehmern an, sich in einem Miteinander zu üben. Dabei ging es nicht nur um die körperliche Rücksichtnahme bei den Werf- und Fallübungen, sondern auch um ein respektvolles und verantwortungsvolles Miteinander. Das Erfahren und der eigenen Leistungsfähigkeit und die Bereitschaft, diese zu üben und zu verbessern, stärken nicht nur das Können in der Übungsstunde, sondern fördern den Übertrag dieser auch in den Lebens- und Schulalltag – und das durch eine positive Eigenresonanz in diesem Kurs. Dieser Kurs endete für die Teilnehmer mit einer bestandenen Judoprüfung / Gürtelprüfung, so dass jeder seinen Erfolg sichtbar machen konnte.
In der zweiten Jahreshälfte konnten die Teilnehmer die Kurse wechseln. Elf Schüler schnupperten vorerst in den Selbstbehauptungskurs, dessen Schwerpunkt nun in einer anderen Bewegungskunst stattfand – dem Taekwondo. Diese koreanische Kampfkunst sieht nicht nur die körperlichen Herausforderungen in den Arm- und dynamischen Beintechniken, sondern auch einen philosophischen Weg, dem “Do“. Dabei werden Werte wie Respekt, Durchhaltevermögen, Fleiß, Einhaltung von Regeln uvm. vermittelt und gelebt. Dieses fängt beim höflichen Angrüßen an, geht über das respektvolle Miteinander bei Partnerübungen bis hin zur Selbstdisziplin. Die körperliche Herausforderung, bestehend in der zum Teil komplexen Koordination von Armen und Beinen, fordert nicht nur den Körper, sondern auch den Geist. Die Schüler lernten auch hier ihre individuellen Grenzen kennen und in einem angeleiteten Miteinander lernten sie auch, diese Grenzen in positiver Weise zu verschieben. So wurden Techniken gelernt, die vermeintlich zu schwierig schienen und Partnerübungen wurden zu einem “Miteinander-Agieren“, damit sie funktionieren. Die Sportler lernten in diesem Teil des Kurses auch Distanzen und Kräfte (eigene und die des Partners) einzuschätzen und so einzusetzen, dass ein gemeinsames Lernen möglich war.
Die positiven Rückmeldungen der Teilnehmer bestätigen den Ansatz dieses Projektes und lässt es in einem erfolgreichen Licht stehen. Die Schüler haben bisher nicht nur Techniken zur Selbstverteidigung / Selbstbehauptung gelernt, sondern auch, dass eine gegenseitige Rücksichtnahme und ein Miteinander zum (Lern-) Erfolg führen. In diesem Sinne ist das Projekt gut angekommen und sinnvoll umgesetzt.
Wir danken der AOK Rheinland/Hamburg für ihre finanzielle Unterstützung.
Auch im Schuljahr 2025-26 wird wieder ein Kurs Selbstbehauptung im Rahmen des Ganztagschulkursangebotes sattfinden!!!

Alida Rigoll (Kursleiterin Eidelstedter SV)