Französisch News 2008 Schüleraustausch

Die deutsch-französische Freundschaft lebt

Während allenthalben ein deutlicher Rückgang der Bedeutung der französischen Sprache in den Schulen festzustellen ist, zeigt sich das Luruper Goethe-Gymnasium von diesem Trend nur bedingt erfasst, da man hier mit einem attraktiven Austauschprogramm zwischen Hamburg und Castelnaudary in Südfrankreich das Interesse an französischer Sprache und Kultur lebendig erhalten kann. So fuhren jüngst 21 Schülerinnen und Schüler aus der 9.-11. Klasse des Goethe-Gymnasiums in die Kleinstadt am Canal du Midi in der Nähe von Toulouse zum Gegenbesuch, nachdem die Franzosen bereits im Frühling in ähnlich starker Zahl nach Hamburg gekommen waren. Untergebracht war man selbstverständlich in französischen Familien, so dass man nicht nur die französische Lebensart kennen lernenkonnte, sondern auch seine Sprachkenntnisse anwenden musste.

Aber der Schwerpunkt des Besuchs waren viele Zusammenkünfte mit den französischen Schülerinnen und Schülern auf Besichtigungen und Ausflügen, beim Schulbesuch und natürlich auch auf Partys, die man am Wochenende mit den neuen Freunden feiern konnte. So besuchte man die Cité in Carcassonne, eine komplett erhaltene mittelalterliche Stadt, die manche Amerikaner vermutlich eher Disney zuschreiben würden als Handwerkern und Mönchen aus dem 14. Jahrhundert. Auch nach Albi und damit zum größten Backsteinbau der Welt, der Kathedrale, führte das Besuchsprogramm, aber dort blieb auch wie in Toulouse für die jungen Leute genug Zeit zum Einkaufen von Mitbringseln und Bestaunen der Geschäfte – denn die Mode ist auch in Südfrankreich bereits anders und mediterraner als im kühlen Hamburg. Außerdem boten sich dabei vielfältige Gelegenheiten seine Sprachkenntnisse anzuwenden, der eigentliche Sinn des Aufenthaltsprogramms. Und das Wetter zeigt sich von der allerbesten südfranzösischen Seite – während Hamburger Daheimgebliebene von finsteren Regenschauern berichteten, lud die ländliche Idylle der südfran-zösischen Kleinstadt die SchülerInnen bei moderaten 25 Grad zu vielfältigem Verweilen mit ihren französischen Gastgebern am Canal oder im Foyer des Lycée Jean-Durand, der Austauschschule des Goethe-Gymnasiums. Aber die einen oder anderen Tränen beim Abschied nach den 10 intensiven Tagen waren sicher nicht dem besseren Wetter geschuldet, denn viele der Luruper Jugendlichen hatten hier neue Freunde gewonnen.

Die Zusammenarbeit mit der französischen Schule wird folglich im nächsten Jahr weiter ausgebaut, so dass auch jüngere SchülerInnen aus den 8. Klassen davon profitieren können. Insofern scheint sich auch das Konzept des Goethe-Gymnasiums zu bewähren, in der 6. Klasse nur noch Französisch oder Spanisch anzubieten, da andernorts die zusätzliche Konkurrenz mit Latein bereits das Wegbrechen des Französischen zur Folge hatte – für die Vorbereitung auf Europa sicher nicht die richtige Weichenstellung.