News 2023 Schulbibliothek

Flickflack erzählt aus seinem Leben


Hallo, mein Name ist Flickflack und ich bin der Schulhund hier am
Goethe-Gymnasium. Heute habe ich eine fünfte Klasse besucht, und ihr
glaubt ja gar nicht, was ich dort erlebt habe!

Zuerst haben mich alle Jungs und Mädchen angeglotzt. Dann hat ein Kind
gefragt, wie ich denn heiße. Aber ich kann ja gar nicht sprechen. Das
Kind fand mich süß und hat mich gestreichelt. Dann sind auf einmal alle
Kinder gekommen und wollten mich streicheln. Mannomann, das waren aber
ganz schön viele Kinder und ich habe zuerst einen Schrecken bekommen.
Aber dann hat mein Frauchen, Frau Haddorp, die mit dabei war, die Kinder
auf ihre Plätze geschickt.
Nachdem sich alle Kinder hingesetzt haben, habe ich erst den leckeren
Duft der Pausenbrote gerochen. Ich stürmte zu den Schulranzen und habe
direkt nach einem der Brote gesucht. Aber dann hat Frau Haddorp mich
zurückgeholt. Als nächstes ging mein Frauchen nach vorne ans Smartboard
und begann, etwas zu erzählen. Plötzlich waren die Kinder ganz still.
Komisch, ist mein Frauchen hier etwa die Chefin?
Sie redete noch etwas und sagte dann das Wort „Gruppenarbeit“. Wuff, was
ist das? Auf einmal wurde es ganz laut, denn die Kinder verschoben die
Tische und Stühle. Der Lärm tat mir in den Ohren weh! Was soll das denn?
Wollten die etwa umziehen? Nun saßen die Kinder in kleinen Gruppen an
den Tischen und arbeiteten zusammen. Wuff – das bedeutet also
Gruppenarbeit. Sehr interessant!
Aber noch interessanter war eine Entdeckung, die ich als nächstes
machte: Die Schulranzen standen jetzt unbewacht an der Seite. Ich
schaute mich um – tatsächlich waren ein paar Ranzen offen und ein
verführerischer Duft wehte an meiner Nase vorbei: Salamibrot! Ich
überlegte, wie ich dort unerkannt hinkommen könnte. Dann hatte ich eine
Idee: Ich zog mir die Decke, auf der ich gerade lag, wie einen Umhang
über den Körper. Mit dieser Tarnung schlich ich ganz leise zu dem
Schulranzen und steckte meinen Kopf hinein.
Treffer! Direkt mit meiner Nase landete ich auf der Brotbox und öffnete
sie mit einem Stups von meiner Schnauze. Das leckere Salamibrötchen war
nun vor mir und ich konnte es aus dem Schulranzen klauen. Vorsichtig
schlich ich mit meiner Beute zurück auf meinen Platz. „Flickflack, was
machst du da?“, wollte Frau Haddorp auf einmal von mir wissen.
Mist! Erwischt! Ich zog meinen Kopf aus der Decke und guckte unschuldig.
„Ich hab gar nichts gemacht!“, hätte ich gesagt, wenn ich sprechen
könnte. Frau Haddorp guckte noch ein bisschen, dann dreht sie sich
wieder zum Smartboard. Ich wollte jetzt in Ruhe mein Salamibrötchen
essen – aber plötzlich war es verschwunden! Ratlos sah ich mich um, und
dann: Entdeckte ich eine Ratte, die mein Salamibrötchen wegtrug! So eine
Unverschämtheit! „Halt! Bleib stehen, du Dieb!“, rief ich der Ratte
hinterher. „Gib mir gefälligst das Brötchen zurück!“ Die Ratte drehte
sich zu mir um und grinste: „Hey, kein Stress, Bruda! Wir Schultiere
müssen doch zusammenhalten. Ich lasse dir die Hälfte da, dann haben wir
beide etwas davon.“ Auf einmal klopfte es von außen an die Scheibe – es
war ein Eichhörnchen! „Kollegen! Wenn ihr schon teilt, lasst mir ein
bisschen Brot übrig. Ich bin schließlich auch ein Schultier!“ Das
Hörnchen hatte recht – und so hatten wir am Ende alle etwas zu essen.
Nur das Kind nicht, dem wir das Brötchen geklaut hatten. Pech gehabt!

Eine Geschichte des Kurses „Abenteuer Bibliothek“, Jahrgang 5:
Awais, Daniel, Jan, Jaromir, Jikibba, Paul, Sharon, Sirwan und Thomas.

Mit Gastautorin Frauke Scheunemann als Schreibcoach